Novel(D/E)

The german version of the novel is finished by now and the english translation is gonna be a stretch goal in the crowdfunding campaign.

Below you can find first find a german and then an english extract from the book to get an impression, what it’s like.

 

Leseprobe deutsch:

Das Antlitz der Droon-Basis von innen erinnert zunächst mehr an eine Abstellkammer, als an einen Stützpunkt.

Meling ist sich sicher: „Hier gibt’s nichts. Zeitverschwendung.“

Ramirez teilt ausnahmsweise das Gefühl der Sicherheit „Aber doch.“, äußert es aber natürlich nicht.

„Sieht aus, als hätten die den Untergang der Dayigons nochmal ordentlich zelebriert, alles demoliert und wären dann verduftet.“ Mit dieser Vermutung hat Meling nicht ganz unrecht, dafür, dass die Anlage erst einige Monate leer steht, ist es ausgesprochen zugemüllt. Herumliegende Teile von Rüstungen, Kleiderfetzen, zerbrochene Lampen, umgerissene Computertürme zeugen von exzessiven Schlussminuten der Grünlinge.

„Komm, wir gehen wieder. Hör auf, da ‘rumzustöbern, du Idiot!“, fordert Meling ungeduldig.

Ramirez steigt jedoch gerade im Geröll herum und auf eines der zugeschütteten Pulte zu. Er macht etwas Platz. Grelle, bläulich glühende Röhrenlämpchen schimmern auf, als er einen Regler nach oben schiebt. Der Raum erhellt sich.

Er dreht sich um, sein Blick geht an Meling vorbei zur hinteren Wand des Raumes und fällt auf ein flackerndes Schild mit der Aufschrift „Sub Level“.

Als auch Meling das gelesen hat – denn lesen kann sie durchaus -, wendet sie sich unzufrieden zu Ramirez um. Er geht wortlos und gesenkten Hauptes an ihr vorüber. Beide wissen ohnehin gerade, was der jeweils andere denkt, sie müssen nichts sagen, sich nicht ansehen. Blindes Verständnis, auf eine Weise.

Indem er einige leere Metallboxen beiseite schiebt, legt Ramirez eine Fahrstuhldoppeltür frei, die sich auf das Betätigen einer Taste hin flink und geschmeidig öffnet. Er begibt sich hinein, dreht sich zur Tür um, lässt den Blick weiterhin auf dem Boden verweilen.

Meling kann sich ein Zucken in ihrem Gesicht und diverse abfällige Gedanken nicht verkneifen, als sie sich neben ihn stellt.
Es ist offensichtlich, dass sie aus irgendeinem Grund unzufrieden ist und sie lässt diese Unzufriedenheit offen an ihrem mehr oder minder wehrlosen Partner aus. Es wäre kein Problem für sie, Ramirez die Rückkehr zu befehlen und dann zu behaupten, sie hätten nichts gefunden. Jedoch sieht sie davon ab, da etwas tief in ihr sich doch an den Hauch von Sinn klammert, den ihr dieser Auftrag verleiht.

Der Aufzug setzt sich in Bewegung. Ramirez grübelt über seine fehlenden Kompetenzen nach, ob er sein Verhalten ändern könnte, wenn er sich nur mehr anstrengte, warum nun unbedingt ihm eine solche Misere widerfahren müsse, wo er sich doch stets strebsam und vornehm benommen hatte. Autoritäten waren für ihn zwar in Frage zu stellen, nie aber hatte er energisch wider sie gestritten. Wie also kann er sich mit Schuld beladen, wie kann er diesen verkrüppelten, antisozialen Geist verdient haben. Die Götter, die ihm bisher aufgezeigt wurden, wären einen blasphemischen Ausruf nicht einmal wert gewesen, wo ist also nach den Gründen zu suchen. Unauffällig nach links schielend, überlegt er, ob wohl Melings Rüstung an ihre Oberweite angepasst wurde oder anders herum. Ob die ausgewogene runde Form des Metalls an seinen fleischigen Inhalt angeglichen wurde oder ob dieser in Wirklichkeit schlaff herunter baumelt und von den Metallkörbchen nach oben gezwungen und zusammen geknautscht wird. Im nächsten Moment jedoch, als er sich seiner Gedanken gewahr wird, gebietet er sich, diese abzustellen Er besinnt sich nach vorn, auf das Grau der Türen. Und wozu legt man eigentlich Räumlichkeiten dieser Art so tief unter die Erde?

Meling macht sich indessen nicht sonderlich gut im Schauspiel, man erfährt ihre Empfindungen auch ohne ihre Gedanken zu kennen. Werfe man nur einen Blick auf die Barriere aus Armen, die sie vor ihre Brust setzt, was so viel heißt wie: Ich bin jetzt so lange eingeschnappt, bis ich einen neuen Grund finde, auf dir ‘rumzuhacken und Rache zu üben. In Erwartung dieser, versucht Ramirez einen Kontra-Satz zu kreieren und auswendig zu lernen, den er im Bedarfsfall dann nur noch abrufen muss. Beide schmieden sie eifrigst Pläne.

In Erwartung von etwas, erwartet einen in der Regel das, was man nicht erwartet.

Als sich die Aufzugstüren öffnen, vermischt sich der Dunst den den blauen Lampen erhellen, mit einem roten Sensorflackern, Eine Salve durchschneidet die Luft, dringt in die Aufzugkammer, findet den Weg genau zwischen Meling und Ramirez, detoniert an der Rückwand und schleudert die beiden jeweils in den linken und rechten Gang, außerhalb des Fahrstuhls.

Geradeaus der in der Dunkelheit: der schwer auszumachende Gegner.

Nachdem sie sich aufgesetzt haben, kriechen die beiden Überrumpelten schnellstmöglich aus der Schussbahn, lehnen sich mit dem Rücken an die Wand frontal vor ihnen. Weitere Salven schnellen gegenüber ans Metall, hinterlassen schwarze, dampfende Dellen. Ein paar treffen die sich schließenden Aufzugtüren. Meling mustert mit panischem Blick die Einschüsse. Stille. Nur das Hin-und Hersurren des Sensors ist zu hören.

„Wo reitest du uns rein?!“, keift Meling zunächst, hat aber dann doch zu viel Angst, als dass sie es dabei belassen möchte und fügt hinzu: „Was ist das!?“

Ramirez gibt sich verhältnismäßig unbeeindruckt: „Was das ist?“.

„Das ist dein Gebiet!“, faucht Meling zurück.

„Ich konnte nichts sehen, es war zu weit weg.“

„Dann sieh nach!“

Kurzes Schweigen, dann lugt Ramirez um die Ecke, nach hinten, in den dunklen Gang.

„Ein Cyborg.“

„Was!?“

„Eine Art Roboter mit droonschen Anteilen.“

„Und was machen wir dagegen?“ Man kann deutlich ihre Angst hören.

„Ihm das Haupt abschlagen, würde ich mal schätzen.“

„Das soll gehen!? Du kleiner Wahnsinniger!“

„Der Krieg der Droons gegen uns hat begonnen. Hier bekommen wir einen winzigen Hauch von einem Vorgeschmack, was uns bevorsteht, und welche Chancen wir uns ausrechnen dürfen.“ Aus irgendeinem Grund, den er selbst nicht genau ausmachen kann, genießt er was er sagt. Er blickt nach rechts: ein paar Meter weiter, wo Meling an der Wand hockt, ist eine Tür zu sehen. Im Gegensatz zu seiner Seite des Ganges, die abrupt abbricht und in einer Sackgasse endet.

„Du könntest da durch die Tür gehen und schauen, ob man sich von hinten an ihn heranschleichen kann.“

„Ranschleichen? Arschkind! Und wenn er sich umdreht!?“

„Es ist nur ein Torso.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat keine Beine. Es ist ein Torso, der an einer Kiste lehnt und eine Waffe hält.“

„Komm doch rüber, mach du es!“ Ihre Stimme verrät inzwischen sogar etwas Verzweiflung.

„Wie verlockend. Das wäre es für mich. Du hast gesehen, wie schnell er ist. Würde ich versuchen, die Lücke zu überspringen, würde ich in Einzelteilen vor deinen Füßen landen.“, sagt Ramirez vor sich hin, während er die gegenüberliegenden Einschussstellen anstarrt.

Meling wird sich jetzt erst der Situation und auch ihrer körperlichen Fähigkeiten wieder gewahr, hat den ersten Schrecken verdaut und das Gefühl, dass das Überwinden dieses Gegners realistisch ist. Sofort ist sie wieder bedacht darauf, die Kontrolle über die Konversation zu übernehmen. „Na fein.“ Ihr Strategieschmiedeapparat erhebt sich von neuem.

„Ich suche also einen Weg durch diese Tür, hinter dieses Ding. Bilde dir ja nichts auf die Idee ein. Wenn ich hinten bin, gebe ich dir ein Zeichen, ich werfe irgendwas nach vorn durch den Gang, wird sich schon was finden, hier ist ja alles voller Unrat. Wenn du das Zeichen siehst, hörst, wie auch immer, dann krachst du dein Schwert so hart du kannst gegen die Ecke, an der du sitzt. Das lenkt seine Aufmerksamkeit nach vorn und ich kann ihm von der Seite meine Waffe in die Kauleiste hämmern.“

Sie verzichtet auf eine Bestätigung ob Ramirez – der weiterhin, nur inzwischen etwas apathischer, gegen die Wand starrt – das alles denn auch verstanden hat.

Die Tür macht einen schwerfälligen und massiven Eindruck, fügt sich nahtlos in die monotone Gestaltung der Basis ein. Meling schiebt den Hebel, der wohl allem Anschein nach dem Öffnen dient, nach links, es gibt einen Ruck, allerdings ist die Tür nicht offen. Sie stemmt sich dagegen, aber es rührt sich nichts. Fast wäre Ramirez, der die Szenerie aus dem Augenwinkel betrachtet, ein kleines, schadenfrohes Lächeln über die Lippen gekommen.

Die Tür fällt erst auf, als Meling sich etwas Anlauf genehmigt und mit beiden Füßen voran dagegen springt.

Der dahinter liegende Raum erfüllt sich mit aufgewirbeltem Staub, der den Schein der blauen Lampen trägt. Meling verschwindet darin, ohne noch einen Blick an Ramirez zu verschwenden. Er ist nicht so recht schlüssig darin, ob ihm die eingetretene Ruhe angenehm ist oder nicht. Mit Meling fühlt er sich bedrückt, ohne sie erfasst ihn augenblicklich die Sehnsucht, die jedoch eher eine generelle als eine persönliche ist. Die Bedrohung hinter ihm gerät, gerade auch unter der nachlassenden Aktivität des Sensors, in Vergessenheit.

Ramirez nimmt, da er sich unbeobachtet fühlt und niemand da ist, der es als Schwäche deuten könnte, die Embryonalstellung ein. Er zieht die Beine an, umschließt sie mit den Armen und legt die Stirn auf seinen Knien ab. Eigentlich ein guter Moment, um still und heimlich zu entschlafen. Niemandem ist gerade Lebewohl zu sagen, nichts ist bedeutungsvoll.

 

Extract english:

Initially, the interior of the Droon base resembles a storeroom rather than a stronghold.

Meling sounds confident: “There’s nothing here. We are wasting time.”

For once, Ramirez actually agrees they are safe. “Apparently,” but naturally does not say so.

“Appears they had another good time celebrating the demise of the Dayigons, demolished everything and made a run for it.” Meling’s assumption is not entirely wrong since the installation was abandoned only a few months ago and looks quite trashed. Strewn about pieces of armor, scraps of clothes, broken lamps, and demolished computer towers testify to the insurmountable odds the greenling’s faced in their last hour.

“Come on, let’s go. Stop rummaging around, you idiot!” Meling impatiently orders.

Ramirez, however, fights his way through the debris to a buried computer console. Clearing some space, he pushes a knob and a few garish, bluish tube lights come on. He turns around and looks past Meling at the back wall of the room to a flickering sign saying ‘Sub Level’.

When Meling reads the sign – for she certainly can – she turns to Ramirez, dissatisfied. Wordlessly, he walks past her with his head bowed. Communication and eye contact is not necessary since both know what the other is thinking. Implicit trust, in a way.

Ramirez shoves a few empty metal boxes aside, exposing elevator doors, which open smoothly after pushing the button. He enters and turns around facing the opening, his gaze still directed at the floor.

As Meling joins him, she cannot suppress derogatory thoughts or keep her face from twitching. It is obvious something has upset her and she has no qualms taking her dissatisfaction out on her, more or less, defenseless partner. She could just as easily order Ramirez to turn around and report they did not find anything. However, she refrains from doing so because a part deep inside of her still somewhat believes in the mission.

As the elevator starts to descend, Ramirez broods about his lack of competence, if applying himself more could change his behavior and why he has to suffer such misery considering he has always shown ambition and manners. Habitually, he questioned authorities, yet he has never argued vigorously with them. He is unsure if he should feel guilty, nor does he know why he is cursed with such a crippling antisocial spirit. The gods that have been shown to him so far are not even worth a blasphemous exclamation, so where to look for the reasons? Squinting unobtrusively to the left, he ponders if Meling’s armor has been tailor-made for her bust and she fills it or if in reality, her flesh is soft and saggy when unsupported by the metal cups. As he becomes aware of what he is thinking, he abruptly forces himself to stop. He eyes the gray elevator doors, wonderingwhy anyone would want such facilities so deep underground.

Meanwhile, Meling makes no effort to hide how she feels. Her posture says it all, standing there with her arms crossed means something akin to; I’m going to stay mad at you until I find a new reason to pick on you and exact my revenge. In anticipation of this, Ramirez tries to come up with an apt response and memorizes it for quick retrieval when needed. Both are busy hatching plans.

When expecting something, expect the unexpected.

As the elevator doors open, a sensor beam cuts through the blue light illuminated haze. A salvo whizzes through the air into the elevator chamber right between Meling and Ramirez and detonates against the rear wall. Its force catapults the occupants out and to either side of the elevator in the hallway.

Ahead in the darkness lurks their hard-to-see opponent.

The ambushed quickly keep on rolling across the hallway out of the line of fire and lean their backs against the wall. Another salvo erupts peppering the area just vacated, leaving behind black smoking holes in the metal, with a few catching the closing elevator doors. Meling regards the bullet holes with panic on her face. Silence. Only the humming of the motion sensor can be heard.

“What did you get us into?!” Meling snaps, but she is too afraid to leave it at that and adds, “What is that?”

Despite the circumstances, Ramirez is quite unimpressed. “You’re asking me?”

“Yes, that’s your specialty!” Meling hisses back.

“I can’t tell, it’s too far away.”

“Then go look!”

A brief moment of silence, then Ramirez peers around the corner down the dark hallway.

“A cyborg.”

“A what!?”

“A robot with Droon parts.”

“How do we put it out of commission?” Her voice betrays her fear.

“I’d say take its head off.”

“You sure that works? You little madman!”

“It seems we are officially at war with the Droons. This is a glimpse of what we are up against and what our chances are.” For some reason, inexplicable to him, he enjoys his words. Since his side of the hallway dead ends, he glances to where Meling is squatting against the wall and sees a door a few feet past her.

“Go see where that door leads, maybe we can sneak up on that thing from behind.”

“Sneaking up from behind, fuck no, what if that thing turns around?”

“It can’t.”

“Why not?”

“It has no legs. It’s only a torso holding a weapon and leaning against a box.”

“You get over here and check it out!” Her voice betrays distress.

“Tempting, but I’ll never make it. You’ve seen how fast it is and jumping the gap, I’ll only get cut down mid-air and land in pieces at your feet,” Ramirez says to himself as he stares at the bullet holes in the elevator doors.

Meling slowly snaps out of it as the initial shock wears off and reminds herself of her physical abilities and that even this opponent can be subdued. Immediately anxious to be in control again, she says, “Fine then,” and begins to strategize.

“So, I’m going through this door to look for a way to get behind that thing. Don’t start with some stupid innuendo. Once I’m in position, I’ll give you a sign. I’ll throw something down the hallway. I’m sure I’ll find something in all that rubbish. As soon as you see or hear my signal, whichever, start banging your sword as hard as you can against the corner of the wall where you are sitting. That should draw the thing’s attention to the front and I can sneak up from behind and render its weapon useless.”

She does not bother to wait for a confirmation from Ramirez – who is still regarding the doors, albeit a little more apathetically – if he understands her instructions.

The door seems sturdy, heavy and seamless, and does not stand out from the monotonous design of the base. Meling sees a lever, apparently to open the door, and pushes it to the left. Nothing happens, the door remains closed. She pushes against it with all of her weight, but it does not budge. Ramirez is watching the scene out the corner of an eye and cannot help but smile a bit maliciously.

But, as Meling takes a running start and jumps with both feet against it, the door finally falls open. The room is illuminated by bluish light and filled with whirling dust. Meling disappears into it without another glance at Ramirez, who is not quite sure if he likes the new deadly silence. In Meling’s company, he feels oppressed, but as soon as they are apart, he yearns for her, which is more loneliness than personal. Lost in his reverie and hearing no sound from the motion sensor causes him to forget about the threat down the hallway. Since he feels unobserved and no one is around to accuse him of being weak, Ramirez assumes the fetal position. He pulls his legs up with his arms wrapped around them, his forehead almost touching his knees. It is an ideal moment to catch a little nap. Nobody to say goodbye to or any pressing matters.

 

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